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Ines hat ihre Perspektive mit HOPE FOR THE FUTURE gefunden

 

Im Folgenden lesen Sie die Geschichte einer Frau, die trotz mehrfacher Erfahrung von Täuschung, Missbrauch, Gewalt und Ausbeutung ihren Weg in ein selbstbestimmtes Leben gegangen ist. HOPE FOR THE FUTURE durfte sie ein Stück des Weges dabei unterstützen.

 

 

 

Ines wurde als Studentin mit Migrationsbereitschaft für die Prostitution nach Italien rekrutiert. Sie lernte einen Mann kennen, der ihr einen Job in Italien als Assistentin in einer Zaubershow anbot. Als sie in Italien ankam, stellte sich heraus, dass sie der Mann über die Stelle in Italien getäuscht hatte. Ihre Aufgabe war es stattdessen in einer Bar Männer zum Trinken zu animieren. Nach wenigen Wochen gab es im Lokal eine Polizeirazzia. Da der Job natürlich nicht das war, was sie sich vorgestellt hatte, ergriff sie die Chance von ihrem verdienten Geld Italien zu bereisen.

 

 

 

In einem Lokal, das Ines in Sardinien besuchte, lernte sie einen Mann kennen und verliebte sich in ihn. Er war sehr interessiert an ihr, kümmerte sich gut um sie und war großzügig. Jedoch war er verheiratet und hatte ein Kind. Er beteuerte Ines, dass seine Frau kein Problem damit hätte. Da Ines erspartes allmählich aufgebraucht war, drängte er sie, für ihn zu arbeiten.

 

 

Dieser Mann wurde Ines Zuhälter und sie musste ihm die Hälfte ihrer Einnahmen aus der Prostitution abgeben. Ines Gefühle, die Geschenke des Mannes und die Aussicht darauf, die Hälfte der Einnahmen behalten zu können, ließen sie weitermachen. Ines musste später auch Drogengeschäfte abwickeln. Nach einer Polizeirazzia kam der Zuhälter in Hausarrest und Ines musste wegen der Drogendelikte ins Gefängnis. Der Zuhälter brach den Kontakt zu ihr völlig ab. Enttäuscht und verletzt wollte sie nicht weiter dort sein. Sie wusste zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass sie Opfer der sogenannten 'Loverboy-Methode'  geworden war. Eine gängige Strategie im organisierten Menschenhandel mit dem Ziel vor allem junge Frauen für die Zwangsprostitution zu rekrutieren.

 

Ines geht nach Österreich, doch auch hier wartet auf sie nur ein Start in der Prostitution

 

Mithilfe einer Freundin konnte Ines nach Österreich kommen. Da sie nichts anderes als die Prostitution kannte, fing sie auch in Österreich in einem Nachtklub zu arbeiten an. Natürlich nur übergangsweise redete sie sich ein. Auch in Österreich ist Prostitution weit verbreitet und ein ertragreiches Geschäft mit der 'Ware' Mensch. Ines Freundin war selbst in einem Abhängigkeitsverhältnis zu einem Zuhälter. Ines musste € 50,- am Tag an den Zuhälter zahlen und im Nachtklub die Hälfte ihrer Einnahmen abgeben.

 

 

 

In Salzburg verdiente Ines ausreichend Geld, um für sich zu sorgen und sie konnte auch ihre Familie unterstützen. Doch sie hatte den Umgang mit Geld nicht gelernt. Der Geschäftsführer des Clubs bestahl die Frauen nachts und somit zog sie weiter in einen Club in Innsbruck, wo viele italienische Touristen verkehrten. Ines trank immer mehr Alkohol, es wurde zu einer Sucht, die sie noch lange begleiten sollte.

 

Ines hofft auf ein besseres Leben in Wien, doch der Weg bis zum Ausstieg war schwer und von Gewalt begleitet

 

 

Ines lernte über einen Bekannten einen Mann kennen, ein Arzt, der ihr Unterstützung anbot. Er ließ sie in seinem Haus wohnen. Sie hörte für ein paar Jahre auf in der Prostitution zu arbeiten und hoffte auf ein besseres Leben. Der Arzt hatte Sex mit ihr, anfangs empfand sie ihn als liebevoll, doch mit der Zeit verlangte er ausgefallene, sexuelle Praktiken von ihr.

 

Ines betäubte sich mit Alkohol und Drogen um den Wünschen des Mannes, der sie bei sich wohnen ließ, nachkommen zu können. Der Mann, der Ines von Anfang an manipulierte, fing an sie psychisch und physisch zu misshandeln bis er sie schließlich rauswarf.

 

 

Ines begann wieder in der Prostitution zu arbeiten und die gesundheitlichen Probleme wegen der Alkoholsucht wurden immer schlimmer. Sie hatte weiterhin Kontakt mit dem Arzt, bei dem sie gewohnt hatte und er überredete sie zu ihm zurückzukommen. Er schlug Ines immer wieder und warf sie immer wieder raus. Beim Gesundheitsamt erfuhr sie durch eine Sozialarbeiterin von SOPHIE, einer Beratungseinrichtung der Volkshilfe Wien für Frauen, die in der Prostitution tätig sind oder waren. Ines nahm das Angebot an und ging zur Beratung. Die Beratungsstelle vermittelte Ines den Kontakt zu SOLWODI, eine Organisation, die Beratung und Schutzwohnungen für Betroffene von Frauenhandel, Zwangsprostitution, Gewalt und Ausbeutung anbietet. Ines bekam einen Platz im Schutzhaus und entschied sich einen Alkoholentzug zu machen.

 

Mit Unterstützung schafft sich Ines eine neue Perspektive und den Ausstieg aus der Prostitution

 

 

Ines entschied sich während ihrer Zeit im Schutzhaus mit ihrem alten Leben abzuschließen und startete 2019 als Trainee bei HOPE FOR THE FUTURE. Im Workshop-Programm konnte sie sich auf eine neue berufliche Zukunft vorbereiten. Sie lernte nähen und konnte erfahren, dass sie keine sexuelle Ausbeutung ertragen muss, sondern ein Leben in Würde verdient hat. Sie hat das Programm erfolgreich abgeschlossen und arbeitet derzeit als Reinigungskraft.

 

Sie lebt in ihrer eigenen Wohnung. Ines hat die Unterstützungsangebote genutzt und ihre Hoffnung auf eine neue Perspektive wiedergefunden. Sie ist ihren Weg in ein gewaltfreies, selbstbestimmtes Leben gegangen.

 

 

Ines Geschichte ist eine Geschichte von Vielen. Sie wurde als Studentin mittels Täuschung aus Ungarn nach Italien angeworben. Sie wurde durch Verführung rekrutiert und bezüglich des Jobangebots betrogen. Sie wurde wiederholt von Zuhältern in ein emotionales und finanzielles Abhängigkeitsverhältnis verstrickt. Sie war Betroffene von Täuschung, Betrug, emotionalem und körperlichem Missbrauch, Gewalt und sexueller Ausbeutung.

 

 

 

Ausbeutung von Menschen betrifft nicht nur Frauen und findet auch in anderen Bereichen als der Prostitution statt. In Österreich handelt es sich jedoch bei 70% der Fälle um sexuelle Ausbeutung von Frauen. Sie können HOPE FOR THE FUTURE dabei unterstützen in Zukunft noch mehr Menschen die Möglichkeit zu bieten, eine Perspektive für ein gewaltfreies und selbstbestimmtes Leben zu finden. Du kannst Menschen wie Ines unterstützen, indem du zum Beispiel für unsere Crowdfunding-Kampagne spendest oder dir einen schönen handgefertigten Rucksack in unserem Onlineshop bestellst.

 

 

 



HOPE FOR THE FUTURE | Verein zur Förderung von Personen, die von Menschenhandel bzw. Prostitution betroffen sind

EMAIL: office@hopeforthefuture.at | TELEFON: +43 (0)677 614 815 00 | ADRESSE: 1090 Wien, Badgasse 1-7/5/4