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Die unberechenbare Loverboy Masche

 

 

Lena(Name geändert) eine sehr aufgeweckte und liebevolle, hübsche Dame erzählt ihre Geschichte die unter die Haut geht. Schon als Kind musste sie verbalen und emotionalen Missbrauch erfahren.

 

Gehofft auf eine bessere Zukunft, gerät sie in die Hände von einem sogenannten Loverboy. Sie erzählt, wie sie den Alptraum, der sexuellen Ausbeutung durch eine Loverboy-Masche überlebt hat und wie sie heute lebt.

 

Wo Familien zerbrechen

Dort wo Familienglück stattfinden sollte, fand Lena nur sehr wenig Glück. Von ihrer Mutter in die Obhut der Großeltern gegeben, findet das damals junge Mädchen ihr zu Hause. Der strenge schroffe Großvater, wollte dass sie eine preußisch autoritäre Erziehung erfährt. Als Lena in die Pubertät kam, war es sehr schlecht um sie gestellt. Die Kontrolle des Großvaters nahm extrem zu. In dieser Zeit holte er ständig das Mädchen von der Schule ab, und macht sie mit seiner erzieherischen Weise ängstlich und unbeholfen. Er droht ihr, sie wieder in ´s Waisenhaus zu geben, wenn sie nicht spurt. Das damals 12 jährige Mädchen, kann sich nicht mehr diesen psychischen Druck widersetzen und beschließt sich umzubringen. In derselben Zeit hat sich in ihrer Klasse eine Mitschülerin mit Rattengift das Leben nehmen wollen und schaffte es nicht. Somit hat die gute Schülerin auch Angst, dass es ihr nicht gelingen würde. Kurz darauf stirbt ihr Opa und sie fühlt sich, das erste Mal in Ihrem Leben frei. Sie wird Hippie und rebelliert gegen die damalige Gesellschaft.

 

Auf ins ungewisse Leben

 

Viele Wege führten sie dazu, nach dem Übersinnlichen zu suchen. Für sie war klar, es gibt Gott, aber er war weit weg. Sie lernte ihren damaligen Mann im Park kennen und heiratete bald darauf. Schon bald kamen immer mehr Leute in ihren gemeinsamen Wohnraum, um mit ihnen zu wohnen. Der einzige der Geld verdient hat, war Lena´s Mann. Der ganze Haushalt blieb an ihr hängen.

 

Zirka vier Monate später kam ein unbekannter charmanter Mann in diese Kommune. Damals wurde er von der Polizei gesucht, jedoch wusste das niemand. Lena fühlte sie von ihm angezogen. Sie beschreibt ihn als sehr aufregend und abenteuerlich wie James Bond. Er war fünf Jahre älter als sie und er wirkte so auf sie, als ob er sie beschützen könnte. Er wusste ganz genau, wie er sie um den Finger wickeln konnte. Immer mehr und mehr verliebte sich Lena in diesen fremden Mann, mit dem sie bald durch die Hölle gehen sollte.

 

Wenn sie mal frustriert war, sagte er oft, dass sie doch den falschen Mann geheiratet hätte und sie eigentlich ihn hätte heiraten müssen. Der Loverboy hilft ihr nicht nur beim Kochen sondern auch beim Putzen und gewinnt immer mehr Raum im Herzen dieses unerfahrenen Mädchens. Dies sind typische Täuschungen der Loverboy´s.

 

Eine unglaubliche Geschichte beginnt.

 

Bei der Loverboy-Masche geht es darum, Frauen emotional abhängig zu machen und sie an sich zu binden. Diese sehr gängige Methode ist lang bekannt. Die Männer gehen ganz strategisch vor und bauen über Wochen und Monate eine sehr enge Beziehung zu den Frauen auf.

 

So entsteht eine starke Bindung zwischen Täter und Opfer. Diese emotionale Abhängigkeit, nutzen die Täter aus, um diese Frauen zur Prostitution zu zwingen. Die Menschenhändler täuschen oft finanzielle Notsituationen vor und bitten gegen Geld um Sex mit anderen Männern oder Freunden. Die Opfer werden oft psychisch und physisch bedroht. Leider haben die Opfer danach fast keine Sozialkontakte mehr und sie verlieren dadurch die Kraft sich zur Wehr zu setzten. Das macht es ihnen noch schwerer Hilfe zu holen. Sie bleiben aber dann oft aus Liebe.

 

Sie folgt ihm ….

Er fragte sie ob sie mitginge und das tat sie auch. Er erzählt ihr, dass er und sein Freund ein illegales Spielkasino ausgeraubt hätten und dass deshalb die Mafia hinter ihm her sei. Diese Geschichte und weitere waren natürlich erlogen, jedoch erzählte er sie so überzeugend, dass sie ihm jedes Wort glaubte. Angekommen in Marokko verkauft er seine Waffe und der Käufer wollte Lena zusätzlich kaufen . Dadurch dass er sie nicht verkauft, wurde er für sie zum Helden, der sie wirklich liebt.

 

Nachdem Ihnen das Geld ausgegangen war, stellte er sie vor die Wahl zurück in ihre Heimat zu gehen und erzählte er ihr von einer Möglichkeit, auf andere Art Geld zu verdienen. Sie könnte ihren Körper doch gegen Geld verkaufen  Weiteres meinte er, sie müsse das nicht tun, aber es wären Männer draußen die ihr Geld für Sex geben würden und sie müsste sich schnell entscheiden. Da sie keinen Ausweg sah und sich ein Leben ohne ihn nicht vorstellen konnte, sagte sie zu.

 

Kein Ende in Sicht

Immer mehr und mehr fühlt sich Lena benutzt, verachtet und missbraucht. Ihr vermeintlicher Freund lag in der Badewanne, während Lena im Zimmer Männer bedienen musste. Er lehrte sie immer mehr, was sie bleiben lassen soll und was sie unbedingt machen sollte. Nach dem ganzen Wahnsinn, knöpft er ihr immer das ganze Geld ab. Er gibt ihr jedes Mal nur so viel Geld dass es sich für einen Kaffee ausgeht. Die emotionale Abhängigkeit bringt Lena dazu, dass sie ihn nicht verlassen kann.

 

Zwei Jahre später kam Lena´s Großmutter zu Besuch. Sie erfasste die Gesamtsituation und erstattet nach ihrer Rückkehr Anzeige bei den Behörden. Durch die Anzeige wurde seine Bewährung aufgehoben, und er wurde weltweit gesucht. Sie fliehen nach Marseille, jedoch dort ist Lena noch mehr in Gefahr. Lena versuchte in Frankreich in einer Bar zu arbeiten, jedoch verdiente sie dort so wenig Geld, sodass ihr Zuhälter sie dazu zwingt auf den Straßenstrich zu gehen.

 

Die schreckliche Tat

 

Als sie eines Abends immer noch kein Geld verdiente hatte, traute sie sich nicht mehr nach Hause.

Endlich kam ein Mann auf sie zu, der ihr am Anfang etwas suspekt war, trotzdem ging sie mit ihm ins Hotel. Als sie sich von ihrem Kunden verabschieden wollte, zog er ein Klappmesser. Er sticht unzählige Male auf das Opfer ein. Ihre lauten Schreie erreichten die Hotelbesitzerin und deren Hund.

Als diese das Zimmer erreicht sticht der Täter auch auf sie und flieht anschließend. Zwei Monate später wird er jedoch gefasst. Im Spital gab es eine Notoperation.

 

Ein Ende in Sicht

Mit diesem Erlebnis brach etwas in ihr. Da sie keine Kleidung mehr hatte, rief sie ihren Zuhälter an und bat ihn, ihr neue Klamotten zu bringen. Da er zu feige war, selbst ins Spital zu kommen, schickte er eine andere Person. Schließlich will ihn Lena verlassen. Sie hatte angefangen in einer Bar zu arbeiten, wo die Besitzerin ihr immer einen Teil des verdienten Geldes zur Seite legte und so gelang es ihr wieder in ihre Heimat zurück zu fahren. .

 

Sie bekam einen Job mit Wohnung und Verpflegung. Sie war zwar körperlich frei, jedoch war sie durch die Täuschung seelisch noch gefangen .Jahrelang danach wusste sie, dass sie unter dem Stockholm-Syndrom litt. Sie gab nicht auf. Durch ihren Glauben an Gott wurde sie heil und frei ohne jegliche Therapie. Heute unterstützt Lena Frauen die ebenso von Menschenhandel betroffen sind. Sie spricht mehrere Sprachen und trägt ihr Werk für eine gerechte Gesellschaft fort. Wir danken ihr von Herzen für das mutige Interview.

 



HOPE FOR THE FUTURE | Verein zur Förderung von Personen, die von Menschenhandel bzw. Prostitution betroffen sind

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